Rettungsdienst beim 829. Hafengeburtstag
Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat – Rund um die Uhr ist der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes 24 Stunden am Tag im Einsatz für Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland.
Ob beim Herzinfarkt in heimischen Garten des Großvaters oder beim Arbeitsunfall im Großbetrieb Mitten in der Großstadt ist der Besatzung des Rettungswagen innerhalb weniger Minuten vor Ort.
Beim dies jährigen Hafengeburtstag hatte Jenny Fromke, hauptamtlich im DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. tätig und ehrenamtliche Sanitäterin, die Chance erhalten als Dritte Kraft eine Rettungswagenbesatzung, bestehend aus einem Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, zu begleiten und berichtet von diesem Tag:
Am Samstagmorgen um 9 Uhr fuhr ich mit einem neugierigen Gefühl zum Kreisverband. Was würde mich erwarten? Ich war gespannt auf dem Tag! Der Dienst begann mit einem Fahrzeug- und Materialcheck. Nachdem alles an seinem Platz war, fuhren wir los und meldeten uns einsatzbereit bei der Leistelle an.
Die Strukturen und Abläufe der Melde- und Funkwege waren Teil meiner Fachdienstausbildung und so erstmal nichts Neues für mich. Bei der Einsatzleitung angekommen, bekamen wir aktuelle Informationen zur Lage über die Veranstaltung ausgehändigt. Ich erkundete den Plan der gesperrten Straßen und Zufahrtswege. Um 10:30 Uhr hörte ich das erste Mal das Piepen meines Melders am Gürtel – der erste Einsatz des Tages. Eine Sanitätsdienststreife von der UHST 2 (Unfallhilfsstelle) rief mein Team und mich zur Unterstützung. Nach der ambulanten Behandlung des Patienten ging es für uns zurück zu unserem Ausgangspunkt und drückten uns wieder in den „Status 1“ (Bedeutung: Einsatzbereit über Funk).
Die Besatzung nahm sich viel Zeit, um meine Fragen zum Einsatz und zu den medizinischen Maßnahmen zu beantworten. Nach und nach wurden mehrere Einsätze in einem engeren Zeitraum über Funk den Rettungsdienst übermittelt, wovon mein Team und ich mehrere Einsätze übernahmen. Auf dem Weg zur Pause sahen wir plötzlich zwei Autos, die frontal an einer Ampel zusammengestoßen waren. Schnell meldete der Rettungssanitäter den Unfall über Funk, der Rettungsassistent und ich sicherten den Verkehr ab und kümmerten uns um die verletzten Personen. Mit Verdacht auf Schleudertrauma und Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich fuhren wir dann einen Patienten nach Altona ins Krankenhaus. Auf der Rückfahrt bekamen wir von der Leitstelle einen anderen Aufstellungsort auf der Hafenmeile zugewiesen. Gegen 16 Uhr kam ein junger Mann zu uns, der gestürzt war und sich unterhalb des rechten Knies eine tiefe und große Schnittwunde zugezogen hatte. Die Wunde blutete recht stark und seine Schmerzen waren höher als zunächst angenommen. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es ins nächste Krankenhaus.
Gegen 18 Uhr wurden wir über Funk zur UHST 3 gerufen. Ein Mann, Mitte 60, klagte über starke Schmerzen im unteren Bauchbereich. Der Patient berichtete, dass er vor ein paar Tagen eine OP hatte. Da wir hier ohne Medikamente nichts ausrichten konnten, zogen wir zur Medikamentengabe einen Notarzt dazu und fuhren den Patienten in die Klinik nach St. Georg.
Nach weiteren Hilfeleistungen an der UHST schickte uns die Einsatzleitung gegen 23 Uhr zu einer jungen Patienten, die über sehr starke Schmerzen im Bauch klagte, auch hier war klar: Die Patientin muss in Krankenhaus. Der Vater begleitete uns in die Kinderklinik Altona, wo unserer Patientin geholfen wurde.
In meiner Schicht auf dem Hafengeburtstag verzeichneten wir 9 Einsätze, wovon wir achtmal ins Krankenhaus gefahren sind. Ich bin froh, dass ich mein bisheriges Wissen mit einbringen konnte und über den neuen Input, den ich gesammelt habe. Eine tolle Erfahrung!
Der Rettungsdienst im DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. ist eine Fachdienstgruppe aus qualifizierten Notfallsanitätern, Rettungsassistenten und Rettungssanitätern sowie Notärzten, die ehrenamtlich bei Großveranstaltungen die Rettungswagen besetzen. Der Fachdienst sorgt bei Veranstaltungen für eine schnellstmögliche medizinische Versorgung und einen zügigen Transport in ein Krankenhaus. Die Zusammenarbeit mit dem Sanitätsdienstpersonal vor Ort und der Leitstelle ist ein wichtiger Bestandteil, sowie die Pflege und Wartung der eingesetzten Medizinprodukte und Fahrzeuge. Der Fachdienstgruppe ist nicht nur eine professionelle und zuverlässige Arbeit wichtig, sondern vor allem auch der menschliche Umgang mit den Patienten und im Team.